Auch in diesem Jahr fand am 30. April die jährliche "Wanderung in den Mai" satt. Das Ziel war die Erfelder Mühle. Dort fand eine interessante Führung durch Herrn Beichert statt. Den Abschluss machte man danach bei unserem Musiker Thomas in Bretzingen mit einem Grillfest in dessen Garten.
Am ersten Mai setzte die Jugendkapelle des Musikvereins Höpfingen auch heuer die vor 65 Jahren begründete Tradition fort und begrüßte den Wonnemonat Mai musikalisch. Nach dem Auftakt am Leutschenberg zogen die Musiker auch durch einige Straßen des Ortes.
Ein fast schon mythischer Charakter umrankt den erstmals vor 65 Jahren (1952) von zwei Jungmusikern des Höpfinger Musikvereins (Günter Dörr und Paul Link) trompeteten Maiengruß zu "früher Morgenstund" des 1. Mai von der Anhöhe des Wasserhäuschens am Leutschenberg. Diesen Ritus praktizieren und pflegen seither pünktlich um 6 Uhr die Mitglieder der Jugendkapelle mit ihrem instrumentalem Maiengruß und erfreuen damit die Bevölkerung mit frühlingshaften Klängen.
Dabei proklamieren sie feierlich den wohl bekanntesten Maiensong: "Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus". Die Einwohner nehmen diesen klangvollen Maiengruß jedes Jahr dankbar auf, selbst wenn dadurch der Frühlingsschlaf möglicherweise um einige Stunden zu kurz kam.
Nach den ersten Frühlingsklängen vor dem alten Wasserhäuschen am Leutschenberg galt heuer das erste Ständchen unter Regie der Leiterin der Jugendkapelle, Kerstin Schuh, dem Vorsitzenden des Musikvereins, Elmar Kaiser und seiner Frau Sieglinde. Im Anschluss zogen die Musikanten zum Haus des aktuellen Dirigenten, Holger Dörr, Sohn des langjährigen, vor sieben Jahren verstorbenen Dirigenten und "Vater des "Maiengrußes", Günter Dörr, und zelebrierten ihren traditionellen Maienhit, nachdem sie Holger Dörr noch zusätzlich ein nachträgliches Geburtstagsständchen darbracht hatten.
Die rund 30 Nachwuchsmusiker durchzogen danach einige Ortsstraßen und intonierten immer wieder den allen wohl in den Ohren klingenden Maiengruß. Zu diesem Ritus gehört es immer wieder, auch den aktuellen "Geburtstagskindern" des 1. Mai - Paul Schell und Florian Schuh - sowie etlichen Honoratioren zünftige Ständchen zu bringen, so auch Bürgermeister Adalbert Hauck und langjährigen Musikfreunden und Gönnern des Vereins mit dem obligatorischem Abschluss beim aktuellem "Geburtstagskind" Florian Schuh, dem Ehemann von Dirigentin Kerstin Schuh.
© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 02.05.2017