"Aktiv und präsent wie eh und je ist unsere Musikkapelle, die den Namen von Höpfingen seit Jahrzehnten in die weite Welt trägt", so der stellvertretende Bürgermeister Andreas Fürst.

Höpfingen. Ein Mammutprogramm bewältigten die Höpfinger Musiker im vergangenen und bereits begonnenen neuen Berichtsjahr. Dazu gehörten der Um- und Erweiterungsbau der Musikscheune, das "Großevent Chicago" und vollgepackte Jahresprogramme, wie Dirigent Holger Dörr und Dirigentin Kerstin Schuh in der Jahreshauptversammlung im "Ochsen" aufzeigten. Voraus ging ein Gottesdienst, dem die Trachtenkapelle eine besonders feierliche Note verlieh, was die Kirchenbesucher mit spontanen Beifallbekundungen quittierten.

Im Anschluss begrüßte Vorsitzender Elmar Kaiser nach dem einleitenden "Herzog Albrecht Marsch" die Anwesenden und stattete seinen Tätigkeitsbericht ab. Erwähnung fanden darin die zahlreichen Arbeitseinsätze beim Um- und Erweiterungsbau der Musikscheune, der Kappenabend, fastnachtliche Events, die "Wanderung in den Maien" sowie die Teilnahmen an örtlichen und überörtlichen Veranstaltungen, beim "Quetschefescht" und beim Weihnachtskonzert. Erstmals werden Musikschüler in Kooperation mit Ausbildern aus Hardheim ausgebildet.

Bei den Helfern des Umbaus der Musikscheune bedankte sich der Vorsitzende, allen voran bei Wolfgang Schell, der die Arbeiten koordinierte (2400 Arbeitsstunden) und bei Otto Kuhn. Anerkennung fanden auch die Aktivitäten der zwölf Ausbilder sowie der Musiker, des zweiten Vorsitzenden Thomas Steinbach und der Dirigenten.

Die Trachtenkapelle war 104 Mal aktiv (57 Proben, 19 kirchliche und 28 weltliche Auftritte), so Dirigent Holger Dörr. Dazu gehörten unter anderem Auftritte in Mülsen St. Niklas in Sachsen, bei der Wallfahrtsmesse in Dettelbach, in Kraftisried, beim Jubiläumsfest "1700 Jahre Oftersheim" und beim politischen Aschermittwoch der CDU in Walldürn. Die "Faschenoocht in Höpfi" ist und bleibt ein Schwerpunkt in der Vereinsarbeit.

Den aktivsten Musikern händigte Dirigent Dörr Präsente aus. Es waren dies Elmar Kaiser, Albert Brzostowsky, Horst Kuhn und Jürgen Popp.

Der Leistungsstand bewege sich auf einem ordentlichen Niveau. Es werde aber zunehmend schwieriger, diesen dauerhaft zu halten, so Holger Dörr. 61 Musikerinnen und Musiker waren 2016 aktiv, davon waren durchschnittlich 37 an den Terminen zugegen (61 Prozent). "Wir sind mit knapp über 60 Prozent Anwesenheit an einer Schwelle angekommen, die nicht weiter fallen sollte", so Dörr. Vielleicht könnten anstelle von Gesamtproben öfters "Registerproben" eingeschoben werden, um die Proben und das Gesamtergebnis effizienter zu gestalten. Prinzipiell könne man zurzeit noch die Spielfähigkeit noch aufrechterhalten, aber die Anwesenheitsquote müsse verbessert werden.

42 Musiker sind zur Fahrt nach Chicago angemeldet. Einige musikalische Termine sind dort wahrzunehmen: die "Parade 100 Jahre Lions", der "Deutsche Empfang der Lions Organisation", ein Benefiz Konzert und zusätzliche Veranstaltungen.

Nicht minder einsatzfreudig meisterte die Jugendkapelle mit ihren 32 Aktiven unter Leitung von Dirigentin Kerstin Schuh das Programm im Berichtsjahr mit ihren 59 Terminen, 46 Proben und 13 Auftritten. Obwohl 2016 neun Aktive austraten, die aber gelegentlich noch aushelfen, habe sich die neue, junge Kapelle zu einer homogenen Einheit weiterentwickelt und meistere mittlerweile auch Auftritte selbstständig, ab und an auch unterstützt durch die Trachtenkapelle.
Jugendkapelle verkraftete Umbruch

Erinnert wurde an den Weckruf am 1. Mai, das "Wieschedolfest" in Pülfringen, den Jahresausflug nach Heroldsbach, die Mitgestaltung der Firmung und die Teilnahme am Tag der Jugendblasmusik in Gerichtstetten, unterstützt von der Arnold-Hollerbach-Stiftung. 15 Jungmusiker legten im Oktober das Jugendmusiker-Leistungsabzeichen "Junior" ab. Gewinnbringend waren das Probenwochenende in Waldstetten, die Mitwirkung des Weihnachtskonzertes und des Weihnachtsmarktes.

Kerstin Schuh bedauerte, dass die Jugendkapelle personell stark geschrumpft sei. Dafür seien die Verbliebenen umso häufiger präsent: Die Probenbeteiligungen an Auftritten lag bei 85 Prozent.

Man habe sich für eine Kooperation mit der Musikschule Hardheim entschlossen und sei bereit, alte Konzepte zu überdenken und neue Wege anzugehen, da die Jugendkapelle vom demografischen Wandel stark betroffen sei. Neue Termine stehen bereits fest: der seit Jahrzehnten gepflegte Weckruf am 1. Mai, der "family day" der Firma Braun im Mai, das Pfarrfest im Mai, die Teilnahme am Tag der Jugendblasmusik, das "Quetschefescht", St. Martin, das Probenwochenende sowie die Teilnahme an Weihnachtsmarkt und Weihnachtskonzert.

In Vertretung von Schriftführer Peter Fieger verlas Thomas Steinbach dessen Jahresbericht. Es wurde vereinbart, im Herbst 2017 ein Kirchenkonzert mit dem Gesangverein Höpfingen anzugehen. Die ebenfalls vorgesehene Serenade wurde auf 2018 verschoben.

Allgemein war man nicht zufrieden mit dem Besuch der fastnachtlichen Veranstaltungen. Mitgliederstand: 389 Mitglieder, Jugendkapelle 32 Aktive, Trachtenkapelle 61 Aktive und vier Musikschüler.

Kassiererin Saskia Berberich berichtete über eine Zunahme bei Einnahmen, Ausgaben und Spendeneingängen. Timo Häfner und Michael Häfner bescheinigten eine kompetente Kassenführung der Kassiererinnen Saskia Berberich und Irma Farrenkopf.

Nach der Entlastung würdigte Bürgermeister-Stellvertreter Andreas Fürst das in allen Bereichen hochkarätige Engagement des Musikvereins, der aus der Gemeinde nicht wegzudenken sei. (ck)
© Fränkische Nachrichten, Montag, 03.04.2017